TDM-GvL-Transfer eines Diagnose- und Monitorsystems für die Erfassung der Graft-versus-Leukemia-(GvL)-Reaktion in die klinische Anwendung
Obwohl die humane Stammzelltransplantation (HSCT) in den letzten Jahren verbessert wurde, ist sie dennoch mit transplantationsassoziierter Mortalität und Komplikationen wie Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit (engl. Graft-versus-Host Disease, GvHD), Infektionen, Transplantatversagen und Rezidiven vergesellschaftet. Insbesondere die aktuell angewandte nebenwirkungsreiche, konventionelle immununterdrückende Behandlung schädigt sehr häufig Organe und schwächt die Wirkung der transplantierten Zellen gegen Tumorzellen ab. Häufig gibt es keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten der GvHD. Es wurde daher ein Testsystem entwickelt, welches eine Aussage über die Funktionalität des Transplantats bezüglich der anti-Tumor-Effektivität liefert. Zusammen mit den Assays wurde eine Software zur Datenauswertung derer und Messungen von Zytokinprofilen entwickelt, um eine übersichtliche Anwendung, eine leichte Pflege der Experimentserien und eine einheitliche Dokumentation der Daten zu gewährleisten.
Das Ziel des Projektes besteht insbesondere darin, die wichtigste Voraussetzung für die allogene HSCT, die unerwünschten GvHD von dem gewünschten anti-Tumor-Effekt zu separieren. Dabei soll die wichtigste Voraussetzung für die Transplantationsimmunologie, Gewebeverträglichkeit ohne konventionelle Immunsuppressiva in der klinischen Anwendung evaluiert werden. Es wurde eine Therapiestrategie entwickelt, bei der die ex vivo-Inkubation eines allogenen Transplantates mit einem Epitop-spezifischen, anti‑humanen CD4‑Antikörper ohne konventionelle Immunsuppression experimentell den anti-Tumor‑Effekt aufrechterhält und gleichzeitig eine dauerhafte GvHD‑Prävention ermöglicht. Die ex vivo‑Behandlung des Transplantates und das Monitoring des anti-Tumor-Effekts stellt einen völlig neuen Therapieansatz dar, wodurch das Überleben und die Lebensqualität der Patienten nach HSCT verbessert werden sollen.
o Herangehensweise
Die Hypothese, dass gleichzeitig der anti-Tumor-Effekt sowie die Verhinderung der GvHD nach Behandlung eines humanen Immunstammzelltransplantates mittels eines anti-humanen CD4 Antikörpers erreicht werden kann, soll anhand gesunder Spenderproben und Patientenproben nach allogener HSCT (mit und ohne ex vivo Antikörperbehandlung) überprüft werden.
o Ergebnisse/Suche nach Projektpartnern
Es wird erwartet, dass ein mit anti-humanem CD4 Antikörper behandeltes Immunzelltransplantat insgesamt zu einem verbesserten Überleben nach Transplantation durch die Suppression der GvHD führt. Die Lösung des Problems soll auch während der Klinischen Phase I/IIb Studie (GvHD-Präventionsstudie) und an weiteren Proben von Patienten nach allogener HSCT erarbeitet werden. Hierfür haben die 3 größten sächsischen Kliniken, welche hämatopoetische Stammzelltransplantationen durchführen (Universitätsklinikum Leipzig Herr Prof. Platzbecker, Universitätsklinikum Dresden Herr Prof. Bornhäuser, Klinikum Chemnitz gGmbH Herr PD Dr. Hänel) ihre Zusammenarbeit zusgesagt.